Mach mal Pause

Mach mal Pause
Flamingo machts richtig... chillen im Pool

Yes, Reisen kann auch anstrengend sein. Nach rund vier Monaten erlebten wir unser erstes (richtiges?) Burn-Out. Keine Lust, etwas zu unternehmen, keine Lust zu planen, keine Lust, neue Destinationen, Restaurants, Aktivitäten herauszusuchen. Zu zweit zu sein hilft in diesem Fall wohl auch nicht – besonders wenn sich beide möglichst vor allen Entscheidungen drücken wollen. 

Nachdem Lisa uns wieder verliess, verbrachten wir den Tag zunächst damit, sie zu vermissen. Nun standen wir auf der anderen Seite, wurden zurückgelassen, während jemand davon fliegt. Ein komisches Gefühl. Das wohl einige von euch sehr gut nachvollziehen können, soooooo... sorry for that one.

Um aus der traurigen Stimmung herauszukommen, wechselten wir Hotel – von Seminyak nach Canggu, gefühlte 200 Meter nach rechts – und machten erstmals gar nichts. Und zwar rund eine Woche lang. Während wir uns die ganze Zeit versuchten zu überzeugen: «Wir müssen ja hier bleiben, wegen der Visa-Verlängerung.» Als ob das heisst, dass wir auch nichts machen können. Selbst an Neujahr wagten wir uns nur knapp aus unserer Höhle heraus. Ein Café – direkt gegenüber – wurde praktisch zu unserem Hauptquartier. Nur regelmässige Besuche im Boulder-Gym bewahrten uns davor, komplett mit dem Bett zu verschmelzen.

So, how to deal with this? Ich nehme an, dass alle Reisende früher oder später keine Lust mehr haben und einfach mal eine einwöchige Pause brauchen. Wenn nicht: Woher bitte nehmt ihr die Energie?

Von daher ist Punkt Eins auf der Liste: Einfach mal geniessen. Dann sitzt du halt mal zwei Tage in einem Hotelzimmer herum und bewegst dich nur, um Essen zu holen. (Wenn überhaupt. Für etwas gibt es ja Lieferservice.) Mach dich nicht fertig deswegen. Letzten Endes zahlst du auch genug für das Hotelzimmer, dann darfst du das auch etwas geniessen. Besonders, wenn es gross, gemütlich und sogar eine Badewanne in der Stehdusche hat.

Punkt Nummer zwei: Geh in Cafés. Vielleicht nicht gerade die ganze Woche, das kann etwas teuer werden. Aber geniess das gute (europäische) Essen, lies etwas, schreib vielleicht sogar einen Blogpost (oder auch nicht). Vielleicht wird dieser auch erst nach dem 500ersten Café-Besuch fertig. Kann passieren. Hauptsache ist: Stress dich nicht und nimm dir Zeit.

Nummer drei: Sport. Um nicht ganz eins zu werden mit dem Bett, tut es zwischenzeitlich auch gut, etwas Bewegung zu haben. Sei das ein Spaziergang, ein kurzes Workout oder sogar ein Besuch in einem Gym. Vorteil hier ist, wenn dieses im Umkreis von fünf Minuten von besagtem Hotelzimmer ist. Je weniger Aufwand, desto besser.

Nummer vier: Neuer Ort. Kommst du nach einer Woche noch immer nicht aus dem Slug heraus, wird es vielleicht Zeit, wieder nach einem neuen Ort zu suchen. Ich weiss, klingt im ersten Moment mühsam – ist es auch – aber es lohnt sich. Nach ein paar Stunden – oder Tagen – mühsamens Hin und Her, wo es denn jetzt genau hingehen soll, tut ein neuer Ort durchaus gut. Bringt frisches Leben in den Alltag und etwas Abwechslung in die Diät. Auch wenn es wehtut, das zwar teure, aber sehr gute Café zurückzulassen.

Nummer fünf: Meer. Es wird schon einen Grund geben, warum es viele Menschen in den Ferien ans Meer zieht. Zum einen kann man am Meer super entspannen. Zum anderen gibt es aber auch viele andere interessante Aktivitäten, wie zum Beispiel Schnorcheln. Die zufälligerweise oft auch gar nicht so viel Energie brauchen.

Nummer sechs: Wenn alle Stricke reissen, sollte dieser Punkt helfen, das Burn-Out hinter sich zu lassen. Lern etwas Neues. Mach einen Kurs, am besten einen mehrtägigen. Nicht nur gibt dir dies einen Zeitplan vor, du hast dann meist auch ein Ziel, dass du erreichen willst. Lerne, lokale Gerichte zu kochen. Besuch ein Museum. Oder – wie in unserem Fall – probier Freediving aus. Mehr dazu im nächsten Post.

Von daher, wenn ihr mal wieder eine Weile nichts von uns hört: Vielleicht haben wir einfach gerade keine Energie, keine Kreativität, oder tatsächlich einfach nichts Interessantes zu erzählen. Oder aber wir sind einfach zu faul;)

Einen schönen Tag euch allen.